Monatsupdate #4

Und so schnell vergehen 5 Monate. Wow!

Seit meinem letzten Monatsupdate sind zwei Monate vergangen und es fühlt sich wie eine Ewigkeit an, dass November war.

Ich muss gestehen, dass sich meine schlechte Laune und negativen Gefühle bis Mitte Dezember durchgezogen haben.
Ich weiß wirklich nicht, was da mit mir los war, aber normalerweise schaffe ich es, mich mit positiven Gedanken wieder selbst zu motivieren. Aber in dieser Zeit ging das einfach nicht mehr. Ich habe wahrscheinlich viel zu viel nachgedacht und mich selber angezweifelt.
Vielleicht hätte ich mir mehr vornehmen sollen. Aber ich bin mir nicht sicher, ob das etwas gebracht hätte.

Jedenfalls habe ich bis Mitte Dezember nicht sehr viel gemacht. Ich war lediglich mit einer Freundin in Helsinki um mit anzusehen, wie die Lichter des Weihnachtsbaumes am Senatsplatz angemacht werden. Allerdings habe ich den Eindruck, dass jedes Event, was groß angepriesen wird, am Ende meinen Erwartungen nie entspricht.
Meine Freundin und ich standen zwei Stunden lang in der Kälte, da wir dachten, dass das Vorprogramm, bevor die Lichter angemacht werden, interessant wäre. War es nur leider nicht wirklich. Es gab gerade mal fünf Stände auf dem Weihnachtsmarkt, die Glögi (ähnlich wie Glühwein/Punsch) und Riisipuuro gab. Letzteres wollte ich unbedingt mal probieren, Von daher habe ich mir Riisipuuro gekauft und 5 Euro dafür bezahlt um dann festzustellen, dass es einfach nur Milchreis ist.

Mitte Dezember ging es mir dann besser, nachdem ich mit meiner Mentorin geredet habe und wir einige Dinge klären konnten.

Dann ging es auch schon in sehr schnellen Schritten auf Weihnachten vor und es war die Woche, in der Weihnachten war.
Wettertechnisch ist der Schnee gegen Ende November geschmolzen. Danach ist immer mal wieder ein wenig Schnee gefallen und nur für ein paar Tage liegen geblieben.
In der Woche, in der auch Weihnachten war schmolz dann die dünne Schneedecke komplett weg. Zudem bekam ich noch eine Erkältung. Zum Glück ist diese erst ausgebrochen, als die Ferien angefangen haben, so konnte ich mich ausruhen.

Weihnachten

Weihnachten war schön und gemütlich. Es hat sich nur nicht richtig nach Weihnachten angefühlt. Das war für mich persönlich jetzt kein Problem, aber ich habe einfach gemerkt, dass Weihnachten nicht davon abhängt wo man es feiert oder wie man es feiert, sondern mit wem man es feiert.
Für mich persönlich ist Familie ein essentieller Teil meines Lebens und auch von Weihnachten.
Leider war ich über Weihnachten immer noch erkältet und konnte deswegen leider kaum etwas schmecken. Das Essen war trotzdem lecker, soweit ich es beurteilen kann. Leider ist es verdammt schwer das traditionell finnische Weihnachtsessen zu beschreiben, denn neben dem Schinken gibt es noch Beilagen, die ich mit nichts deutschem vergleichen kann.
Mein größtes Geschenk bekam ich am ersten Weihnachtstag: Ich konnte endlich mit meiner Familie skypen und meine Schwester, ihren Mann, meine Oma und meine drei kleinen Monster (das ist mein liebevoller Ausdruck für meine beiden Neffen und meine Nichte) nach 4 Monaten wiedersehen. Das war für mich ein wundervoller Moment, den ich sehr genossen habe.
Am zweiten Weihnachtstag bekam ich dann die Chance Rentier zu probieren. Ich habe es auch probiert, aber dank meiner Erkältung konnte ich tatsächlich absolut gar nichts schmecken.
Das werde ich also definitiv nochmal wiederholen müssen.

Am 27. Dezember bin ich dann mit Freunden zu meinem allerersten Eishockey-Spiel gegangen.
Eishockey ist in Finnland ziemlich populär und ist so ungefähr das Gleiche für (viele) Finnen, wie der Fußball für (viele) Deutsche.
Mir hat es gefallen. Ich habe zwar keine Ahnung von den Regeln und Fußball ist mir immer noch lieber, aber dennoch möchte ich gerne nochmal ein Eishockey-Spiel besuchen.

Die weiteren Tage zwischen Weihnachten und Neujahr habe ich dann größtenteils zum weiter auskurieren genutzt. Ich habe aber auch einen netten Nachmittag mit meiner Mentorin bei ihr zuhause verbracht und bin mit einer Freundin im Fazer-Café frühstücken gewesen.

Jetzt kommt der Teil, in dem ich einfach nur Pech hatte.
Im Verlauf des 30. Dezember konnte ich immer schlechter hören auf meinen linken Ohr und später kamen dann auch noch höllische Schmerzen dazu.
Den tag zuvor hatte ich bereits Schmerzen in den Nasennebenhöhlen auf meiner linken Gesichtshälfte. Diese wurden nach einer Schmerztablette aber wieder deutlich besser.
Die Schmerzen in meinem Ohr jedoch wurden auch nicht nach einer Schmerztablette besser.
Also ging es für mich am Abend zum Arzt. Diagnose: Mittelohrentzündung.
Damit war die geplante Silvesterparty mit Freunden in Helsinki für mich geplatzt.
Stattdessen musste ich Antibiotika nehmen und habe fast die ganze Zeit nur geschlafen.
An Silvester bin ich dann um 20 Uhr aufgestanden um mit meiner Gastfamilie und deren Familienmitgliedern ins neue Jahr zu 'feiern'. Um 2 Uhr Nachts lag ich dann bereits wieder im Bett.
So hatte ich mir Silvester definitiv nicht vorgestellt, aber mir ging es wirklich schlecht.

Meine Schmerzen wurden zum Glück von Tag zu Tag immer weniger. Aber ich habe trotzdem fast die ganze erste Januarwoche im Bett verbracht, weil es mir immer noch nicht gut ging. Mein Hörvermögen auf dem linken Ohr war auch immer noch gemindert. Das Hörvermögen auf meinem rechten Ohr, welches mich auch größtenteils verlassen hatte, wurde allerdings etwas besser.

Am 6. Januar bin ich dann zu meiner neuen Gastfamilie gezogen.
Das war bereits so geplant. Ich wusste schon, bevor ich nach Finnland kam, dass ich im Laufe meines Aufenthalts hier drei Gastfamilien haben werde.
Nun lebe ich ziemlich zentral, kann zu Fuß zur Arbeit oder zum Bahnhof gehen.
Meine erste Arbeitswoche war super. Ich arbeite jetzt noch etwas mehr in der Grundschule und ich hatte die ganze Woche lang etwas zu tun und habe mich definitiv nicht gelangweilt.
Ich konnte auch endlich wieder zum Zumba gehen, was ich unglaublich doll vermisst hatte.

Meine derzeitige Situation ist, dass ich wieder normal auf beiden Ohren hören kann, ich wieder gesund bin und mich gut bei meiner neuen Gastfamilie eingelebt habe.
Jetzt kann das neue Jahr auch für mich starten und ich freue mich schon wahnsinnig darauf, was ich alles erleben werde!

Und wenn wir schon beim Thema sind: Frohes neues Jahr!/Hyvää uutta vuotta! Mögen all eure Träume Wirklichkeit werden!

Vielen Dank fürs lesen!